Mit dem Z-System stellt Nikon das lang erwartete Kamerasystem der spiegellosen Systemkameras vor. Zeitgleich kündigt der Hersteller auch die ersten beiden Vollformatkameras Z 7 und Z 6 an.
Mit den neuen Z-System versucht Nikon nun endlich das zu korrigieren, was sie als Hersteller am Markt in den vergangenen Jahren deutlich verschlafen haben.
Ebenso wie Canon, so hat sich auch Nikon den Zeichen der Zeit zu lange verschlossen und sich auf den Erfolgen und Marktanteilen seiner voluminösen Spiegelreflexkameras ausgeruht. Im Schatten dieser Fotoriesen aber hat sich Sony vergangenheitlich mit seiner Alpha-Serie stetig weiter entwickelt und mit dem aktuellen Modell, der Sony A7 R III, endgültig den Durchbruch bei den spiegellosen Systemkameras geschafft und gilt seitdem im Bereich der spiegellosen Vollformatkameras als Benchmark für andere Hersteller.
Im Zentrum des neuen Nikon Z-Bajonettsystems steht das neue Bajonett mit einem größerem Durchmesser, das neue Möglichkeiten beim Objektivdesign ermöglichen soll. Zum Start der Z-Serie stellt Nikon gleich drei Objektive mit vor, weitere sollen folgen. Zusätzlich stellt Nikon den Objektivadapter FTZ vor, mit dem sich auch NIKKOR-Objektive mit F-Bajonettanschluss an die Kamera anschließen lassen sollen.
Zu den neu vorgestellten spiegellosen Systemkameras Z 7 und Z 6...
Sowohl in der Z 7 als auch in der Z 6 kommt je ein rückwärtig belichteter CMOS-Sensor (BSI) mit Phasenerkennungsautofokus zum Einsatz. Die Z 7 weist dabei eine effektive Auflösung von 45,7 Megapixel und einen Standard-ISO-Empfindlichkeitsspielraum von ISO 64 – 25 600 auf. Die Z 6 bietet eine effektive Auflösung von 24,5 Megapixel und Standard-ISO-Empfindlichkeiten von ISO 100 – 51 200, was dieses Modell auch für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen geradezu prädestiniert. Beide Systemkameras sind mit der neuen Bildverarbeitungs-Engine EXPEED 6 ausgestattet, der in Kombination aus Bildsensor und den Objektiven mit NIKKOR-Z- und NIKKOR-F-Bajonett, sowohl bei der Bildschärfe gute Ergebnisse liefern, als auch das gefürchtete Bildrauschen bei weniger Umgebungslicht wirksam reduzieren soll.
Die Z 7 und Z 6 verfügen außerdem über einen in die Kamera integrierten Bildstabilisator (VR). Dieser kompensiert Bewegungen über fünf Achsen und soll um ca. 5,0 Lichtwertstufen stabilisieren können.
Für ein schnelleres Fokussieren wurden beide Kameras mit einem Hybrid-AF ausgestattet, die Fokusmessfelder sollen dabei ca. 90 % des Bildbereichs abdecken. Bei der Z 7 kommen 493 Fokusmessfelder und bei der Z 6 273 Fokusmessfelder zum Einsatz. Ein für den FX-Format-Sensor optimierten Algorithmus soll automatisch zwischen Autofokus mit Phasenerkennung und Autofokus mit Kontrasterkennung umzuschalten, um immer die beste mögliche Fokusmethode nutzen zu können.
Wie bei spiegellosen Kameras üblich, so sind beide Kameras mit einem elektronischen Sucher ausgestattet, der auf einem OLED-Display mit 3,69 Millionen Bildpunkten basiert. Der Sucher bietet dabei eine Bildfeldabdeckung von ca. 100 % und einen Vergrößerungsfaktor von 0,8. Alternativ zum elektronischen Sucher steht dem Benutzer ein 8 cm TFT-Monitor mit 2.1.000 Pixel zur Verfügung. Dieser ist neigbar und verfügt natürlich über eine Touchscreen-Funktionalität und Live View.
Die Nikon Z 7 soll bereits ab Ende September 2018 im Handel erhältlich sein und ohne Objektiv, aber mit Adapter über 3800,- Euro kosten. Die Nikon Z 6 soll ab Ende November 2018 im Handel erhältlich sein und mit Adapter rund 2450,- Euro kosten.