Mit der EOS-1D X Mark III hat Canon nun sein neues Top-Modell der EOS-Serie vorgestellt. Mit der neuen Kamera kombiniert der Hersteller konsequent die Technik einer DSLR Kamera mit Mirrorless-Technologie und den Videofunktionen aus den Cinema EOS Modellen.
So ist eines zunächst bei der EOS-1D X Mark III auffällig, die Bildauflösung. Währen andere Hersteller einmal mehr das Rennen um die Bildauflösung - mehr muss zwingend besser sein - eröffnet haben, hat Canon hier auf einen neu entwickelten Bildsensor mit einer moderaten Bildauflösung von nur 20,1 Megapixeln gesetzt. Dafür hat Canon nach eigenen Aussagen konsequent an der Verbesserung und Qualität der Aufnahmen gearbeitet. Der neue Sensor verfügt daher auch über einen neu designten Tiefpassfilter und ermöglicht jetzt eine maximale ISO-Empfindlichkeit von 819.200.
Auch ist die EOS-1D X Mark III das erste EOS Modell, das die Verwendung von HEIF (High Efficiency Image File Format) unterstützt. HEIF basiert auf dem HEVC/H.265 Video Codec und soll im Verhältnis zum seit rund 25 Jahren verwendeten JPEG-Format eine höhere Bildqualität bei praktisch gleicher Dateigröße bieten. Die Bilder werden mit 10 Bit Farbtiefe pro Farbkanal sowie hohem, der visuellen Wahrnehmung angepassten Dynamikumfang (HDR PQ) gespeichert und sollen praktisch frei von Kompressionsartefakten sein.
Ein neues AF-System und ein Deep Learning AF sollen jederzeit für eine optimale Scharfstellung der Motive sorgen. Die Algorithmen des Deep Learning AF sollen die unterschiedlichsten Situationen erkennen und auch Motive verfolgen können, selbst wenn diese teilweise oder ganz verdeckt seien sollten. Eine Funktion, die klare Vorteile für Sportfotografen bietet.
Ein weiteres Hauptmerkmal der EOS-1D X Mark III aber soll die hohe Geschwindigkeit bei Serienbildaufnahmen sein. So sollen bis zu 16 Bilder pro Sekunde (mit optischem Sucher) und bis zu 20 Bilder pro Sekunde (im Live View-Modus) mit voller AF/AE-Nachführung möglich sein.
Um die Datenflut der Bilder schnellstens bewältigen zu können, setzt der Hersteller nun auf ein neues Speicherkartensystem, die CFexpress Speicherkarten. Mit CFexpress liegt die Schreibgeschwindigkeit bei dem mehr als dreifachen Wert der bisherigen schnellsten CFast-Karten. Selbst Serienaufnahme-Sequenzen von mehr als 1.000 Bildern im RAW- oder RAW+JPEG-Format soll problemlos gespeichert werden können.
Auch spielen die CFexpress Speicherkarten bei der Videoaufzeichnung eine wichtige Rolle. So filmt die EOS-1D X Mark III mit einer 4K-Auflösung im Vollformat und interner 12 Bit RAW-Aufzeichnung. Die RAW-Videos werden als 12-Bit-CRM-Datei mit 5,5K (5.472 x 2.886) aufgezeichnet. In 4K-Auflösung kann intern wahlweise mit 10 Bit HEVC/H.265 Codec und mit Canon Log aufgezeichnet werden. Parallel kann ein 4K Proxy über eine zweite CFexpress-Speicherkarte für einen bequemen Workflow aufgezeichnet werden. Die CRM-Dateien lassen sich mit der im Lieferumfang befindlichen Digital Photo Pro Software verarbeiten.
Auch hat Canon am Energiemanagement der Kamera gearbeitet und die Akkulaufzeit verbessert. So sollen mit dem Akku LP-E19 bis zu 2.850 Aufnahmen pro Akkuladung möglich sein.
Nachdem vergangenheitlich viel und lange über diese Kamera spekuliert wurde, so soll die EOS-1D X Mark III Body inkl. CFe 64GB und Reader für 7.299,-- € schon voraussichtlich ab Februar 2020 im Handel erhältlich sein.