Die Eifel ist eine an Belgien und die Niederlande grenze Region im Westen des Landes und vielen sicher gut bekannt für Vulkane und Wasserquellen, aus denen häufig auch viele unterschiedliche Heilwasser abgefüllt und weltweit exportiert werden.
Aber die Eifel-Region bietet so viel mehr, das findet auch die aus dem Schwäbischen stammende Autorin Heike Pander und hat den erste Dark-Tourism-Guide für die Eifel über 33 Lost & Dark Places und ihre Geschichte verfasst. Unter dem Titel „Lost & Dark Places EIFEL“ ist dieses Buch jetzt im Bruckmann Verlag erschienen.
Wer jetzt ein Buch mit hunderte und tollen Hochglanzfoto an den geheimsten und verlassenen Orten in der findet, der wird zunächst erst einmal enttäuscht sein. Ja, natürlich gibt es diese auch in dem Buch. Jetzt aber erst einmal Stück für Stück...
33 vergessene Orte werden in diesem Buch vorgestellt, in dem Dreieck zwischen Bonn, Aachen und Gerolstein. Neben verlassenen Orten werden auch religiöse Orte, unheimliche Orte, spannende Regionen und auch mystisches vorgestellt. Alles alt, verlassen, verfallen und manches noch gepflegt und zugänglich. Von einem Cholera-Friedhof über Drachenzähne am Westwall, bis hin zu der Prüm Air Station bei Olzheim oder einer Klosterruine, so eigentlich alles ist dabei, was diese Region zu bieten hat.
Das spannende an diesem Buch ist aber noch etwas, was ich in dieser Tiefe noch bei keinem Buch über Lost Places gefunden habe. Die Autorin hat eine Landkarte mit den nummerierten Orten bereits in den ausfaltbaren Umschlag integriert. Jeder in dem Buch beschrieben Ort hat am Anfang eine detailiert beschrieben Anreiseroute, entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem Fahrzeug. Auch werden die Richtungen, Wege und Entfernung bekannt gegeben, da sich manche „vergessene Orte“ dann vielleicht als solches sonst auch nicht hätten unbedingt finden lassen.
Wie oben schon geschrieben, es ist kein Bildband nur mit vielen Hochglanzfotos, ganz im Gegenteil. Mit den Fotografien der vorgestellten Orte beschränkt sich die Autorin auf wenige Fotos, vielleicht bedarf es auch nicht mehr. Aber Heike Pander hat dazu viel Zeit und Mühen investiert, jeden der Orte historisch zu beleuchten und zu erklären. Das alleine ist dieses Buch schon Wert, gelesen zu werden und auch so manchen Ort besuchen zu wollen.
Auch Heike Pander weist bereits am Anfang auf die Besuchsregeln hin, diese möchte ich unterstreichen und jeden bitten, sich an die Regeln echter Lost Place Besucher zu halten. Also, bevor sich jetzt alle mit der Landkarte und den Ortsangaben im Buch auf die Suche zu diesen Orten begeben, bedenkt bitte folgendes:
- Häufig ist der Zugang bereits gesperrt und die Orte sind nicht frei zugänglich
- An vielen Orten sehr oft bereits Einsturzgefahr besteht.
- Nicht immer der Zugang erlaubt ist und man sich vielleicht vorher eine mögliche Erlaubnis einholen sollte.
- Lost Place Fotografen hinterlassen nichts außer ihren eigenen Fußspuren.
- Lost Place Fotografen nehmen nichts mit und zerstören nichts!
- Lost Place Fotografen beschmieren nicht!
- Lost Place Fotografen gehen niemals alleine auf Tour, man weiß nie, ob man mal Hilfe braucht. Denkt immer dran, am besten zu Dritt unterwegs sein. Denn wenn einer einen Unfall haben sollte, dann einer bei der Person bleiben und ggf. erste Hilfe leisten, der Dritte holt dann Hilfe.
Fassen wir zusammen… Auf rund 160 Seiten behandelt die Autorin 33 historische und geheimnisvolle Orte in der Eifel-Region, die auch mit rund 200 Fotos ausreichend visualisiert werden.